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125 Jahre HOCHDORF

Das Wissen über die Herstellung sterilisierter Dosenmilch war kaum vorhanden, als HOCHDORF gegründet wurde. Doch der damalige Präsident Schmidlin wäre nicht Schmidlin, hätte er sich davon abhalten lassen.

Milchannahme und Gewichtskontrolle bei der HOCHDORF-Gruppein den 1920er-Jahren.

DIE WIRTSCHAFT HAT 1895 NICHT AUF HOCHDORF GEWARTET

«Zur Geschichte gehören gute wie schlechte Zeiten.»

Die Ambitionen der Gründungsmitglieder von HOCHDORF waren gross. Zusammen mit dem Vorstand beschaffte sich der erste Präsident Theophil Schmidlin in kurzer Zeit das technische Wissen, die entsprechende Ausrüstung sowie Personal für die Produktion und den Verkauf.

Am 28. Januar 1895 verliessen 21 stolze Herren das Hotel Hirschen in Hochdorf. Soeben hatten sie die «I. Centralschweizerische Naturmilch-Exportgesellschaft» gegründet. Um den rasch steigenden Kapitalbedarf der noch jungen Gesellschaft zu decken, folgte schon zwei Jahre später die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft.

Im Jahr 1899 gewann Präsident Schmidlin den weltweit bekannten Milchwirtschaftler Dr. Niklaus Gerber als Verwaltungsrat. Gerber beteiligte sich am Kapital und vermittelte in den Folgejahren die Kondensmilch- und Milchtrocknungstechnologie. Im selben Jahr folgte auch die Namensänderung zu «Schweizerische Milch- Gesellschaft AG».

Start der Kindermehl-Produktion

Ab 1905 folgte ein erster Höhenflug mit der Hochdorfer Schokoladenfabrik «Lucerna». Sie engagierte sich mit CHF 200 000 am Kapital. Bereits 1911 ging die Ära «Lucerna» zu Ende, was uns nicht hinderte, weiterzuwachsen. Der Beginn der Produktion unserer Kindermehl Marke «Bébé» im Jahr 1908 und 1912 der Bau der ersten Sprühtrocknungsanlage in der Schweiz, System «Trufood», trugen zum Unternehmenserfolg bei.

Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die Britische Admiralität unser Kunde. Wir lieferten während der Kriegsjahre bedeutende Kondensmilch-Mengen an die Entente und auf Druck des Bundesrats auch an die Achsenmächte.

In der zweiten Hälfte der 1920er-Jahre herrschte ein erbitterter Preiskampf auf den Auslandmärkten. HOCHDORF war nicht mehr konkurrenzfähig. Als Dr. Maurice Lustenberger 1932 die Geschäftsführung als Delegierter des Verwaltungsrats übernahm, gelang ihm der Wiederaufbau – mithilfe tüchtiger Mitarbeitenden und mit grosser Disziplin, Fleiss sowie Kreativität.

Kaum hatte sich Europa vom Ersten Weltkrieg erholt, folgte der nächste. Er belastete die Bevölkerung und Wirtschaft weit über das Kriegsende hinaus. Energie war knapp, wir mussten mit Tannzapfen und Torf unsere Dampfkessel heizen.

Allmählich erholte sich die Wirtschaft vom Krieg und HOCHDORF erstarkte. 1954 führten wir die erste volladaptierte Säuglingsnahrung «Humana» ein und die 1960er- bis 1990er-Jahre waren geprägt von grossem Wachstum. Wir erweiterten unser Angebot für Bäckereien und lancierten neue Produkte für den Detailhandel. Während dieser Jahre tätigten wir auch grosse Investitionen in Produktionsanlagen, Neubauten sowie in neue Technologien und Qualitätsstandards.

Auftakt ins 21. Jahrhundert

Das 100-jährige Firmenjubiläum im Jahr 1995 bedeutete den Auftakt ins 21. Jahrhundert mit einer neuen Geschäftsleitung und der Digitalisierung von Arbeitsabläufen.

Ab dem Jahr 2000 veränderten wir uns in atemberaubendem Tempo. Wir investierten in neue Geschäftsbereiche, in Milchpulverfabriken wie Sulgen und 2018 in die Säuglingsnahrungsfirma Bimbosan.

Und was bringen uns die nächsten 25 Jahre? Noch ist vieles offen! Wir freuen uns auf weitere Geschichten.

 

Bildlegende:
Milchannahme und Gewichtskontrolle in den 1920er-Jahren.
(Bildquelle: HOCHDORF Archiv)