
Nicht leicht einzuordnen
Sekundäre Pflanzenstoffe sind eine heterogene Gruppe unterschiedlichster Inhaltsstoffe und kommen, wie es der Name schon sagt, ausschliesslich in Pflanzen vor. Man nennt sie «sekundär», weil die Pflanze diese Stoffe weder für den Zellaufbau noch den Energiestoffwechsel benötigt. Trotzdem sind sie für die Pflanze überlebenswichtig. Die sekundären Pflanzenstoffe schützen vor Schädlingen, UV-Licht sowie äusseren Umwelteinflüssen und dienen gleichzeitig als Farb- und Duftstoffe sowie als Wachstumsregulatoren. Im Gegensatz zu den primären Pflanzenstoffen wie Kohlenhydrate, Proteine und Fette kommen die sekundären nur in geringen Mengen vor. Vermutlich gibt es mindestens so viele sekundäre Pflanzenstoffe wie Pflanzen.
Erstrangige Wirkung
Sekundäre Pflanzenstoffe finden sich meist in den Schalen, äusseren Schichten und Blättern von Obst und Gemüse. Wichtige Lieferanten sind auch Nüsse, Hülsenfrüchte, Getreide und Ölsaaten wie Sonnenblumenkerne und Sesamkörner. Weil Erhitzung viele sekundäre Pflanzenstoffe zerstört, sind beispielsweise kaltgepresste Speiseöle klar im Vorteil. Auch wenn wir bis heute nicht genau verstehen, mit welchen Mechanismen die sekundären Inhaltsstoffe wirken, gibt es doch eine grosse Anzahl von starken Hinweisen, dass sie es tun.
In Bezug auf die Gesundheitsprävention spielen die sekundären Pflanzenstoffe eine wichtige Rolle. Doch bis heute weiss man nicht, ob einzeln oder im Verbund. Sie beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und Bluthochdruck vor und haben auch eine neurologische, entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung. Durchschnittlich nimmt der Mensch durch eine gemischte Kost täglich ca. 1,5 g sekundäre Pflanzenstoffe auf. Es lohnt sich somit in jedem Fall, auf eine abwechslungsreiche Kost zu setzen.
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