Hochdorf Inside

Die ersten 1000 Tage bestimmen die Zukunft

Geschrieben von Janny Vedder | 16.05.2018 06:48:18
Das Thema Fettleibigkeit ist in aller Munde. Vermehrt trifft dieses Problem auch auf Babys und Kinder zu. Die Wissenschaft erkennt heute einen Zusammenhang zwischen frühkindlicher Ernährung und späterer Adipositas. Führende Forschungsarbeit auf diesem Gebiet leistet das von der EU geförderte Projekt «EarlyNutrition». Es erforscht die Zusammenhänge der Ernährung in den ersten 1000 Tagen unseres Lebens.


Ba­by­speck ist wich­tig – die Frage ist aber: Wo endet das nor­ma­le Mass, und wo be­ginnt der Kampf gegen «Über­ge­wicht»? Was auf­fällt, ist, dass sich immer häu­fi­ger be­reits die Kleins­ten mit übe­rflu­̈s­sigen Pfun­den durch ihren All­tag pla­gen. Ge­mäss Sta­tis­tik sind be­reits 22 Pro­zent der sie­ben- bis elf­jäh­ri­gen Schwei­zer Kin­der übe­rg­ewic­htig. In Eu­ro­pa wird ein Ge­fäl­le zwi­schen Nord- und Sü­de­ur­opa be­ob­ach­tet (siehe Ab­bil­dung). In Ita­li­en gel­ten zum Bei­spiel 36 Pro­zent der ge­nann­ten Grup­pe als übe­rg­ewic­htig – in Deutsch­land sind es nur ge­ra­de 16 Pro­zent.

Auf an­de­ren Kon­ti­nen­ten sind die Zah­len ähn­lich. In Me­xi­ko lei­den 28 Pro­zent der Kna­ben an Fett­lei­big­keit, in Li­by­en sind es 26 Pro­zent, in In­di­en noch 21 Pro­zent. Selbst China mit sei­nen 6 Pro­zent kämpft mit stei­gen­den Zah­len. Die Folge von zu viel Fett ist ein er­höh­tes Ri­si­ko für Dia­be­tes, Ske­lett­de­for­ma­tio­nen oder Herz-Kreis­lauf-Er­kran­kun­gen. Des­halb hat die WHO (Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on) Fett­lei­big­keit bei Kin­dern zum glo­ba­len Pro­blem er­klärt.

Die­ser Um­stand er­mög­lich­te das in­ter­na­tio­na­le For­schungs­pro­jekt «Ear­ly­Nu­tri­ti­on». Es hat zum Ziel, die frü­hkin­dl­iche Er­näh­rungs­prä­gung der ers­ten 1000 Tage eines Kin­des von des­sen Zeu­gung an zu er­for­schen. Seit dem Pro­jekt­start im Jahre 2012 wur­den be­reits ei­ni­ge wich­ti­ge Zu­sam­men­hän­ge ent­deckt. Man weiss heute, dass der mensch­li­che Nah­rungs­stoff­wech­sel in der Schwan­ger­schaft und in den ers­ten bei­den Le­bens­jah­ren ge­prägt und ge­formt wird. Ent­spre­chend kann er in den ers­ten 1000 Tagen auch von aus­sen be­ein­flusst wer­den – ent­we­der über die Er­näh­rung der Mut­ter und/oder nach der Ge­burt über die pas­sen­de resp. un­pas­sen­de Baby- und Klein­kin­der­nah­rung.

For­schungs­pro­jekt Ear­ly­Nu­tri­ti­on

Unter der Lei­tung der EU un­ter­su­chen Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler aus zwölf EU-Staa­ten, Nor­we­gen, den Ver­ei­nig­ten Staa­ten und Aus­tra­li­en die frü­hkin­dl­iche Er­näh­rungs­prä­gung in den ers­ten 1000 Le­bens­ta­gen eines Kin­des, d. h. von des­sen Zeu­gung bis zum voll­ende­ten zwei­ten Le­bens­jahr. Mehr In­for­ma­tio­nen unter www.project-earlynutrition.eu

Neu­aus­rich­tung ist mög­lich

Des­halb un­ter­sucht das Pro­jekt «Ear­ly­Nu­tri­ti­on» so­wohl Fak­to­ren auf Sei­ten der Mut­ter wäh­rend der Schwan­ger­schaft – wie etwa Le­bens­stil, Er­näh­rung und Kör­per­ge­wicht – als auch die Prä­gungs­me­cha­nis­men der frü­hkin­dl­ichen Er­näh­rung. Das Ziel be­steht darin, Mög­lich­kei­ten zu fin­den, ne­ga­ti­ve Ein­flü­sse auf das Kind zu ver­hin­dern. Eine der Lö­sun­gen be­steht darin, bei Klein­kin­dern in den ers­ten bei­den Le­bens­jah­ren eine übe­rmä­ss­ige Ge­wichts­zu­nah­me zu ver­mei­den. Sonst ge­wöhnt sich in die­ser Zeit der Stoff­wech­sel an die hohe En­er­gie­auf­nah­me und ent­wi­ckelt ein fal­sches Hun­ger­ge­fühl. Vor­beu­gen­de Mass­nah­men wie das Stil­len sind weit­aus ef­fek­ti­ver, als spä­ter in den Stoff­wech­sel ein­grei­fen zu mü­ssen.

Ori­en­tie­rungs­hil­fe für For­schung, Ent­wick­lung und Mar­ke­ting

Die Re­sul­ta­te aus dem Pro­jekt «Ear­ly­Nu­tri­ti­on» sowie der damit ver­bun­de­ne welt­wei­te Wis­sens­trans­fer be­ein­flus­sen die Wei­ter­ent­wick­lung der Er­näh­rung wäh­rend der Schwan­ger­schaft und die Wei­ter­ent­wick­lung von Säug­lings­mil­chen sowie von Klein­kin­der- und Ju­nior­nah­rung. Un­se­re For­schungs- und Ent­wick­lungs­ab­tei­lung ori­en­tiert sich an sol­chen wis­sen­schaft­li­chen Er­kennt­nis­sen. Des­halb sind der Be­such in­ter­na­tio­na­ler Sym­po­si­en und der Kon­takt zu Per­so­nen in der For­schung sehr wert­voll. Heute gehen Er­näh­rungs­ex­per­ten näm­lich davon aus, dass die Pro­duk­te un­se­rer Bran­che die Stoff­wech­sel­pro­gram­mie­rung weit­aus po­si­ti­ver be­ein­flus­sen kön­nen, als bis­her an­ge­nom­men.

Heute gehen Er­näh­rungs­ex­per­ten davon aus, dass die Pro­duk­te un­se­rer Bran­che die Stoff­wech­sel­pro­gram­mie­rung weit­aus po­si­ti­ver be­ein­flus­sen kön­nen, als bis­her an­ge­nom­men.

Ba­by­nah­rung – Ba­lan­ce­akt zwi­schen Ka­lo­ri­en und Nähr­wert

Das Ziel un­se­rer An­stren­gun­gen ist es, zeit­ge­mäs­se Nah­rung für Mut­ter und Kind an­zu­bie­ten. Für die Ent­wick­lung von Ba­by­nah­rung be­deu­tet dies ak­tu­ell, Re­zep­tu­ren zu ent­wi­ckeln, wel­che eine hohe Ei­weiss­qua­li­tät auf­wei­sen. Mit Aus­nah­me von Spe­zi­al­mil­chen be­sit­zen un­se­re HOCH­DORF Ba­by­nah­run­gen und Fol­ge­mil­chen, wel­che für den EU-Raum be­stimmt sind, schon heute einen nied­ri­ge­ren Ge­halt an dick ma­chen­den Pro­te­inen und Ei­weiss höchs­ter Güte.

Ju­ni­or- und «Mama»-Mil­chen hel­fen gegen Fehl­ernäh­rung

Welt­weit er­näh­ren sich viele Kin­der zu en­er­gie­reich und gleich­zei­tig zu vit­amin­arm. Die her­kömm­li­che pro­te­in- und fett­rei­che Kuh­milch ist nicht für jedes Kind die beste Lö­sung. Auch die Stan­dard-Ma­ger­milch ist eine un­be­frie­di­gen­de Al­ter­na­ti­ve, weil sie in Re­gio­nen mit ein­sei­ti­gem Nah­rungs­mit­tel­an­ge­bot den kind­li­chen Nähr­stoff­be­darf zu wenig ab­deckt.

Des­halb ge­winnt die Ju­nior­milch an Be­deu­tung, indem sie als Nah­rungs­er­gän­zung in Län­dern mit ent­spre­chen­dem Man­gel für Ab­hil­fe sorgt. Denn das in ihr ent­hal­te­ne Eisen, Vit­amin A, Vit­amin D und auch Jod sowie spe­zi­el­le Fett­säu­ren sind wich­ti­ge Ele­men­te für die geis­ti­ge und kör­per­li­che Ent­wick­lung von Säug­lin­gen und Klein­kin­dern. Wäh­rend her­kömm­li­che Kin­der­diä­ten oft zu viel Ei­weiss und zu wenig hoch­wer­ti­ge Fette oder Vit­ami­ne ent­hal­ten, kön­nen Ju­nior­mil­chen sogar an die re­gio­na­len Ge­ge­ben­hei­ten an­ge­passt wer­den.

Das­sel­be gilt für «Mama»-Mil­chen. In der Schwan­ger­schaft haben wer­den­de Mü­tter einen er­höh­ten Vit­amin- und En­er­gie­be­darf. Die zu­sätz­lich ein­ge­nom­me­nen Ka­lo­ri­en sol­len wert­voll sein, damit der kind­li­che Stoff­wech­sel nicht in die fal­sche Rich­tung ge­lenkt wird. Im Ge­gen­satz zu den han­dels­ü­bl­ichen Nah­rungs­mit­tel-Er­gän­zungs­pro­duk­ten un­ter­lie­gen «Mama»-Mil­chen den­sel­ben stren­gen Vor­schrif­ten wie die Baby- und Ju­nior­mil­chen. Sie ent­hal­ten neben hoch­wer­ti­gen Mi­ne­ra­li­en und Vit­ami­nen ge­sun­de Bal­last­stof­fe – und an­stel­le von Zu­cker wert­vol­le Lak­to­se.

Ver­mehrt re­gio­nal an­ge­pass­te «Mama»- und Ba­by­nah­rung

Jeder Mensch lebt in einem Um­feld, wel­ches seine Er­näh­rungs­ge­wohn­hei­ten und damit auch sei­nen Stoff­wech­sel prägt. Die For­schungs­er­geb­nis­se von «Ear­ly­Nu­tri­ti­on» zei­gen uns, dass es die «Mama»- und Ba­by­nah­rung für alle nicht gibt. Re­gio­na­le An­pas­sun­gen an Re­zep­tu­ren wird es zu­kün­ftig immer öfter geben. Wir sind ent­spre­chend be­strebt, auf die spe­zi­fi­schen Be­dür­fni­sse zu­ge­schnit­te­ne Pro­duk­te an­zu­bie­ten. Dabei gilt es, die geo­gra­fisch-er­näh­rungs­phy­sio­lo­gi­schen Un­ter­schie­de zu be­rüc­ksic­ht­igen.

Fakten zum Thema Übergewicht

 

 

Schluss­fol­ge­rung

Zwei Punk­te sind wich­tig. Ers­tens: Mit einer aus­ge­wo­ge­nen Er­näh­rung gibt die wer­den­de Mut­ter ihrem Baby die bes­ten Start­vor­aus­set­zun­gen. Zwei­tens: In den ers­ten zwei Jah­ren nach der Ge­burt soll das Baby nicht übe­rmä­ssig an Ge­wicht zu­le­gen. Eine aus­ge­wo­ge­ne Er­näh­rung – bei ent­spre­chen­dem Nah­rungs­mit­tel­an­ge­bot – bil­det da­für die Grund­la­ge. Falls El­tern auf «Mama»- und Ba­by­nah­rung zu­rüc­kgre­ifen, un­ter­stü­tzen un­se­re Pro­duk­te diese bei­den für die Zu­kunft des Babys wich­ti­gen Punk­te – dank ent­spre­chen­der For­schung immer bes­ser.

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