Babyspeck ist wichtig – die Frage ist aber: Wo endet das normale Mass, und wo beginnt der Kampf gegen «Übergewicht»? Was auffällt, ist, dass sich immer häufiger bereits die Kleinsten mit überflüssigen Pfunden durch ihren Alltag plagen. Gemäss Statistik sind bereits 22 Prozent der sieben- bis elfjährigen Schweizer Kinder übergewichtig. In Europa wird ein Gefälle zwischen Nord- und Südeuropa beobachtet (siehe Abbildung). In Italien gelten zum Beispiel 36 Prozent der genannten Gruppe als übergewichtig – in Deutschland sind es nur gerade 16 Prozent.
Auf anderen Kontinenten sind die Zahlen ähnlich. In Mexiko leiden 28 Prozent der Knaben an Fettleibigkeit, in Libyen sind es 26 Prozent, in Indien noch 21 Prozent. Selbst China mit seinen 6 Prozent kämpft mit steigenden Zahlen. Die Folge von zu viel Fett ist ein erhöhtes Risiko für Diabetes, Skelettdeformationen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Deshalb hat die WHO (Weltgesundheitsorganisation) Fettleibigkeit bei Kindern zum globalen Problem erklärt.
Dieser Umstand ermöglichte das internationale Forschungsprojekt «EarlyNutrition». Es hat zum Ziel, die frühkindliche Ernährungsprägung der ersten 1000 Tage eines Kindes von dessen Zeugung an zu erforschen. Seit dem Projektstart im Jahre 2012 wurden bereits einige wichtige Zusammenhänge entdeckt. Man weiss heute, dass der menschliche Nahrungsstoffwechsel in der Schwangerschaft und in den ersten beiden Lebensjahren geprägt und geformt wird. Entsprechend kann er in den ersten 1000 Tagen auch von aussen beeinflusst werden – entweder über die Ernährung der Mutter und/oder nach der Geburt über die passende resp. unpassende Baby- und Kleinkindernahrung.
Unter der Leitung der EU untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus zwölf EU-Staaten, Norwegen, den Vereinigten Staaten und Australien die frühkindliche Ernährungsprägung in den ersten 1000 Lebenstagen eines Kindes, d. h. von dessen Zeugung bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr. Mehr Informationen unter www.project-earlynutrition.eu
Deshalb untersucht das Projekt «EarlyNutrition» sowohl Faktoren auf Seiten der Mutter während der Schwangerschaft – wie etwa Lebensstil, Ernährung und Körpergewicht – als auch die Prägungsmechanismen der frühkindlichen Ernährung. Das Ziel besteht darin, Möglichkeiten zu finden, negative Einflüsse auf das Kind zu verhindern. Eine der Lösungen besteht darin, bei Kleinkindern in den ersten beiden Lebensjahren eine übermässige Gewichtszunahme zu vermeiden. Sonst gewöhnt sich in dieser Zeit der Stoffwechsel an die hohe Energieaufnahme und entwickelt ein falsches Hungergefühl. Vorbeugende Massnahmen wie das Stillen sind weitaus effektiver, als später in den Stoffwechsel eingreifen zu müssen.
Die Resultate aus dem Projekt «EarlyNutrition» sowie der damit verbundene weltweite Wissenstransfer beeinflussen die Weiterentwicklung der Ernährung während der Schwangerschaft und die Weiterentwicklung von Säuglingsmilchen sowie von Kleinkinder- und Juniornahrung. Unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung orientiert sich an solchen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Deshalb sind der Besuch internationaler Symposien und der Kontakt zu Personen in der Forschung sehr wertvoll. Heute gehen Ernährungsexperten nämlich davon aus, dass die Produkte unserer Branche die Stoffwechselprogrammierung weitaus positiver beeinflussen können, als bisher angenommen.
Heute gehen Ernährungsexperten davon aus, dass die Produkte unserer Branche die Stoffwechselprogrammierung weitaus positiver beeinflussen können, als bisher angenommen.
Das Ziel unserer Anstrengungen ist es, zeitgemässe Nahrung für Mutter und Kind anzubieten. Für die Entwicklung von Babynahrung bedeutet dies aktuell, Rezepturen zu entwickeln, welche eine hohe Eiweissqualität aufweisen. Mit Ausnahme von Spezialmilchen besitzen unsere HOCHDORF Babynahrungen und Folgemilchen, welche für den EU-Raum bestimmt sind, schon heute einen niedrigeren Gehalt an dick machenden Proteinen und Eiweiss höchster Güte.
Weltweit ernähren sich viele Kinder zu energiereich und gleichzeitig zu vitaminarm. Die herkömmliche protein- und fettreiche Kuhmilch ist nicht für jedes Kind die beste Lösung. Auch die Standard-Magermilch ist eine unbefriedigende Alternative, weil sie in Regionen mit einseitigem Nahrungsmittelangebot den kindlichen Nährstoffbedarf zu wenig abdeckt.
Deshalb gewinnt die Juniormilch an Bedeutung, indem sie als Nahrungsergänzung in Ländern mit entsprechendem Mangel für Abhilfe sorgt. Denn das in ihr enthaltene Eisen, Vitamin A, Vitamin D und auch Jod sowie spezielle Fettsäuren sind wichtige Elemente für die geistige und körperliche Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern. Während herkömmliche Kinderdiäten oft zu viel Eiweiss und zu wenig hochwertige Fette oder Vitamine enthalten, können Juniormilchen sogar an die regionalen Gegebenheiten angepasst werden.
Dasselbe gilt für «Mama»-Milchen. In der Schwangerschaft haben werdende Mütter einen erhöhten Vitamin- und Energiebedarf. Die zusätzlich eingenommenen Kalorien sollen wertvoll sein, damit der kindliche Stoffwechsel nicht in die falsche Richtung gelenkt wird. Im Gegensatz zu den handelsüblichen Nahrungsmittel-Ergänzungsprodukten unterliegen «Mama»-Milchen denselben strengen Vorschriften wie die Baby- und Juniormilchen. Sie enthalten neben hochwertigen Mineralien und Vitaminen gesunde Ballaststoffe – und anstelle von Zucker wertvolle Laktose.
Jeder Mensch lebt in einem Umfeld, welches seine Ernährungsgewohnheiten und damit auch seinen Stoffwechsel prägt. Die Forschungsergebnisse von «EarlyNutrition» zeigen uns, dass es die «Mama»- und Babynahrung für alle nicht gibt. Regionale Anpassungen an Rezepturen wird es zukünftig immer öfter geben. Wir sind entsprechend bestrebt, auf die spezifischen Bedürfnisse zugeschnittene Produkte anzubieten. Dabei gilt es, die geografisch-ernährungsphysiologischen Unterschiede zu berücksichtigen.
Zwei Punkte sind wichtig. Erstens: Mit einer ausgewogenen Ernährung gibt die werdende Mutter ihrem Baby die besten Startvoraussetzungen. Zweitens: In den ersten zwei Jahren nach der Geburt soll das Baby nicht übermässig an Gewicht zulegen. Eine ausgewogene Ernährung – bei entsprechendem Nahrungsmittelangebot – bildet dafür die Grundlage. Falls Eltern auf «Mama»- und Babynahrung zurückgreifen, unterstützen unsere Produkte diese beiden für die Zukunft des Babys wichtigen Punkte – dank entsprechender Forschung immer besser.
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