Es gibt verschiedene Kohlenhydrat-Klassen. Je nach Anzahl Zuckermoleküle unterscheiden wir zwischen Einfachzucker bzw. Monosacchariden, Zweifachzucker bzw. Disacchariden und Mehrfachzucker bzw. Oligo- und Polysacchariden. Letztere gehören zu den komplexen Kohlenhydraten. Oligosaccharide besitzen drei bis zehn, Polysaccharide mindestens elf Zuckermoleküle. Wichtigste Vertreter der Monosaccharide sind Trauben- und Fruchtzucker. Zu den Disacchariden gehören Milch- und Haushaltszucker. Mehrfachzucker findet man hingegen etwa in Hülsenfrüchten, Getreideprodukten und Kartoffeln. Kohlenhydrate müssen somit nicht unbedingt süss sein.
Bevor Kohlenhydrate in die Blutbahn gelangen, muss der Körper sie in Einfachzucker beziehungsweise in Glukose umwandeln. Ein- und Zweifachzucker ist somit sehr schnell verwertbar, hat aber keinen längeren Effekt auf das Sättigungsgefühl. Bessere Energielieferanten sind daher eher die komplexen Kohlenhydrate wie etwa jene von Kartoffeln, Vollkornprodukten oder Hülsenfrüchten. Doch sollte man Wirkung und Quelle unbedingt differenziert betrachten. Bei einer sportlichen Betätigung kann es äusserst sinnvoll sein, auf ein schnell verwertbares Kohlenhydrat zurückzugreifen, um einem plötzlichen Leistungsabfall entgegenzuwirken. Auch darf man nicht vergessen, dass gerade Obst und Milch, die «nur» Einfach- oder Zweifachzucker enthalten, uns mit lebenswichtigen Vitaminen, Spurenelementen und Nahrungsfasern versorgen. Es gibt daher nicht das Kohlenhydrat oder das Lebensmittel. Die gesunde Mischung macht es letztlich aus.
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