csm_BabyCare_com_cfa48a075d
Ein wichtiger Schritt im Leben eines Kleinkindes ist die Umstellung von Muttermilch oder Anfangsnahrung auf Folgenahrung und Beikost. Die Muttermilch oder Anfangsnahrung reicht nicht mehr aus, um den Nährstoffbedarf des Babys zu decken. Damit unsere Kleinsten auch in Bezug auf die Darmflora gesund bleiben, spielt die Zusammensetzung der Beikost eine grosse Rolle. Denn erst im Alter von drei Jahren stabilisiert sich die Darmflora und gleicht sich jener von Erwachsenen an.


In der letzten Ausgabe von «HOCHDORF Inside» vom Herbst 2016 durften wir die beiden Babys Emma und Noah durch die ersten Lebensmonate begleiten. Wir haben erfahren, wie wichtig es für Emma und Noah ist, sich eine gesunde Darmflora aufzubauen, um sich dem Alter entsprechend entwickeln zu können.

Doch was zeichnet eine gesunde Darmflora beziehungsweise intestinale Mikrobiota aus? Sie besteht aus zahlreichen gutartigen Bakterienstämmen wie Laktobazillen und Bifidobakterien. Diese guten Bakterien schützen uns beispielsweise vor fremden Eindringlingen sowie Krankheitserregern und produzieren wichtige Verdauungsenzyme und Vitamine.

Forscher haben herausgefunden, dass die Ernährung eine wesentliche Rolle spielt (1), in welcher Anzahl sich einzelne Bakterienstämme in unserem Darm ansiedeln. Denn auch Bakterien brauchen Energie in Form von Nahrung. Doch nicht jede Bakterienart mag dasselbe Menü. Gesundheitsfördernde Bakterien bevorzugen beispielsweise spezifische Kohlenhydrate wie Galacto-Oligosaccharide (GOS), Oligofructose und Inulin, die alle zu den Präbiotika gehören.

Zwischen dem 6. und dem 18. Lebensmonat verändert sich die Mikrobiota als Folge der Ernährungsumstellung stark.

Die ersten Monate verliefen für Emma und Noah perfekt. Emma wurde über die Muttermilch und Noah über eine mit GOS angereicherte Anfangsnahrung mit allen lebenswichtigen Nährstoffen und Präbiotika versorgt. Inzwischen krabbeln beide neugierig durchs Leben und sind bereit für den nächsten grossen Schritt: die Entwöhnungsphase und Umstellung auf erste Beikost. Die beiden Babys brauchen nun viel Energie zum Wachsen. Bis zu ihrem ersten Lebensjahr werden sie ihr Geburtsgewicht verdreifachen und die Grösse verdoppeln, auch das Gehirn wächst die ersten drei Jahre überproportional. Muttermilch oder Anfangsnahrung alleine reicht nicht mehr aus. Für die gesunde Entwicklung von Körper und Geist brauchen Emma und Noah nun Beikost mit zusätzlichen Nährstoffen wie Proteine, Eisen, Zink und für die Hirnentwicklung auch ungesättigte gesunde Fettsäuren wie DHA (vgl. «HOCHDORF Inside», Ausgabe 4, Winter/Frühling 2016).

Die Umstellung auf Beikost beeinflusst die Darmflora

Verschiedene wissenschaftliche Studien belegen, dass sich bei Babys die Zusammensetzung der intestinalen Mikrobiota zwischen dem 6. und dem 18. Lebensmonat ernährungsbedingt stark verändert. Jeden Monat kommen nun bei Noah und Emma neue Nahrungsmittel auf den Speiseplan, die einen positiven oder negativen Einfluss auf die Zusammensetzung der Darmflora haben können. Erst ab dem 3. Lebensjahr wird sich die Darmflora (2) der beiden Babys stabilisieren und jener eines Erwachsenen annähern. Die Phase der Umstellung auf Beikost wird die Darmflora und somit die Gesundheit von Emma und Noah unter Umständen lebenslang prägen.

Früh übt sich

Noahs Eltern sind sich des Einflusses bewusst, welche die Ernährung auf die Gesundheit ihres Sohnes hat und haben wird. Noah erhält nun statt der Anfangs- eine Folgenahrung, die mehr Nährstoffe wie Eisen, Zink und – wie seine Anfangsnahrung – weiterhin Präbiotika enthält. Auf Kuhmilch sollten die Eltern vorerst verzichten. Gewöhnliche Kuhmilch eignet sich nur bedingt für Kleinkinder, sie enthält beispielsweise zu wenig Eisen. Neben der Folgenahrung bekommt Noah nun jeden zweiten Tag einen neuen Obst-, Gemüse- oder Getreidebrei und somit genügend Nahrungsfasern. Durch das schrittweise Vorgehen können seine Eltern feststellen, wie Noahs Stoffwechsel auf neue Nahrungsmittel reagiert. Zu trinken bekommt er ungesüssten Tee und Wasser, denn Noahs Eltern legen grossen Wert darauf, dass ihr Sohn nicht unnötig Zucker, Fette und Salz zu sich nimmt.

Früh übt sich – je eher Noah sich an salz-, zucker- und fettarme Kost sowie natürliche Aromen gewöhnt, desto weniger wird er später naturbelassene Nahrungsmittel ablehnen. Kinder bevorzugen primär Lebensmittel, die ihnen oft aufgetischt werden (3). Eltern sollten daher auch Ungeliebtes immer wieder anbieten. So erhält das Kind die Möglichkeit, seine Abneigung gegen bestimmte Nahrungsmittel abzulegen, noch bevor sie sich entwickelt. Noah isst dank seinen Eltern schon früh sehr gesund, was sein Immunsystem zusätzlich stärkt.

Auch Emma hat sich zu einem gesunden und lebhaften Persönchen entwickelt. Zur Freude der Eltern isst Emma sehr gerne, weiss jedoch genau, was sie will. Süss muss es sein und farbenfroh. Ungewürzte Gemüsebreie oder ungesüsstes Obstmus sowie Getränke ohne Zuckerzusätze mag sie gar nicht. Emmas Mama und Papa versuchten einige Male, ihr Lebensmittel ohne Zusätze anzubieten, liessen es aber wegen der Zwängerei ihrer Tochter bald sein. Emma gewöhnte sich sehr schnell an den angenehmen Geschmack von Zucker. Ihre Eltern wollten lange nicht wahrhaben, dass die Tochter über die Beikost und einige der farbenfrohen Kindersnacks viel Zucker und Zusatzstoffe zu sich nahm. Zudem fanden es die Eltern sehr praktisch, rasch ein süsses Apfelmus oder einen bunten Kinderjelly im Portionenbeutel mitzunehmen, wenn sie ausser Haus waren oder die Tochter im Auto zur Kita fuhren. Das ist an und für sich kein Problem, wenn man dabei auf gesunde Snacks und Mahlzeiten setzt.

Dysbiose – Bakterien im Ungleichgewicht

Emmas Darmflora war über die stark gezuckerten Fruchtsäfte und Kindersnacks nicht sehr glücklich. Was Emma zu viel an Kalorien zu sich nahm, erhielten die gesundheitsfördernden Darmbakterien zu wenig. Ihnen fehlten beispielsweise Nahrungsfasern und gesunde Kohlenhydrate. Denn Zucker ist nicht Zucker. Gerade in Vollkornprodukten, Früchten oder Kartoffeln stecken gesunde Oligo- und Polysaccharide, die dem Darm guttun. Die Dichte des gesundheitsfördernden Bakterienrasens auf Emmas Darmschleimhaut nahm ab beziehungsweise die guten Bakterien konnten mehr schlecht als recht das Wachstum der krankmachenden Bakterien hemmen (4). Es kam zu einer Fehlbesiedelung beziehungsweise Dysbiose. Emmas Darmflora kam etwas aus dem Gleichgewicht und schadete dem Mädchen möglicherweise mehr, als sie nützte. Jedenfalls begann das Immunsystem von Emma zu schwächeln, und sie litt öfters unter Infektionen, eine mögliche Nebenwirkung der Dysbiose (5).

Man sollte nicht unterschätzen, dass der Darm und das Hirn eng miteinander verbunden sind.

Eine Dysbiose ist nicht zu unterschätzen. Der Darm senkt seine Enzymaktivität, der Körper kann weniger Vitamine, Kohlenhydrate, Aminosäuren und Mineralstoffe aufnehmen. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Mangelernährung kommen. Gemäss einigen Studien kann eine Dysbiose zu chronischem Übergewicht und damit verbundenen Folgekrankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Auch kommt es durch das geschwächte Immunsystem vermehrt zu Entzündungen und zu atopischen Krankheiten wie Neurodermitis oder Asthma (7). Nicht zu unterschätzen ist die Tatsache, dass Darm und Hirn eng miteinander verbunden sind und über die sogenannte «Darm-Hirn-Achse» interagieren. Eine Dysbiose beeinflusst unter Umständen selbst die Psyche und kann zu Depressionen und Autismus führen (8, 9).

Emma hatte Glück. Gleich nach den ersten Anzeichen einer Neurodermitis und der Analyse ihrer Essgewohnheiten verordnete der Kinderarzt eine Ernährungsumstellung. Emmas Eltern geben ihrer Tochter seither bewusst die von Fachleuten empfohlene Menge an gesunden Kohlenhydraten und Nahrungsfasern. Sie achten darauf, dass Emma nicht zu viel Fett einnimmt – und wenn Fett, dann vor allem die gesunden ungesättigten Fettsäuren wie DHA.

Babynahrung und Kids Food von HOCHDORF – gesund und erst noch praktisch

Seit der Ernährungsumstellung geht es Emma besser. Trotz der Umstellung müssen ihre Eltern keine Extrastunden fürs Kochen aufwenden. Es gibt inzwischen einige Produkte auf dem Markt, die sehr praktisch sind. Wir von HOCHDORF bieten beispielsweise Ingredienzen für kindergerechte Beikostprodukte auf Milchpulverbasis an, die je nach Sorte zusätzliches Getreide, Gemüse wie auch Früchte enthalten. Die Produkte müssen lediglich mit warmem Wasser angerührt werden, und schon hat man für sein Baby einen sehr gesunden Brei, der weder Zucker- noch Salzzusätze enthält.

Für die älteren Kinder haben wir gesunde Snackprodukte in unserem Sortiment, wie unsere Wellness-Crisps und spezielle Kindersnacks aus Vollkorn, Mais und Karotten. Praktisch und gesund für unterwegs sind etwa unsere getrockneten Gemüse- und Früchtechips. Gesunde Ingredienzen für Kinder bietet auch unsere Marbacher Ölmühle an. Gerade die Bio-Rapsöle eignen sich hervorragend zum Anrühren von Kinderbrei. Gesunde Ernährung für Kleinkinder endet nicht vor der Haustüre, sondern kann überall gelebt werden. Wir von HOCHDORF bieten Lösungen, die dem heutigen Ernährungstrend und Lebensgefühl entsprechen – gesunde Ernährung, wo immer und wann immer wir wollen.


Weitere Informationen

 

Quellen:
1) Arumugam M, Raes J et al. Enterotypes of the human gut microbiome, published in Nature. 2011 May 12; 473(7346): 174–180.
2) Yatsunenko T, Rey FE et al. Human gut microbiome viewed across age and geography. Nature, 486 (2012), pp. 222–227.
3) SGE Schweizerische Gesellschaft für Ernährung: Hintergründe zur Ernährungsscheibe.
4) Frick J-St, Autenrieth IB. Wechselwirkung zwischen Darmflora und intestinalem Immunsystem, in: Probiotika, Präbiotika und Synbiotika, hg von Stephan C Bischoff, Thieme Verlag, Stuttgart 2009.
5) Oriá RB, Murray-Kolb LE et al. Early-life enteric infections: Relation between chronic systemic inflammation and poor cognition in children. Nutrition Reviews, 74(6), 374–386. DOI: 10.1093/nutrit/nuw008, published 2016.
6) Graham C, Mullen A et al. Obesity and the gastrointestinal microbiota: a review of associations and mechanism. Nutr Rev (2015) 73 (6): 376–385. 2015. Published by Oxford University Press on behalf of the International Life Sciences Institute.
7) Haahtela T et al.: The biodiversity hypothesis and allergic disease: world allergy organisation position statement. World Allergy Organ J. 2013 Jan 31;6(1):3.
8) Borre YE et al.: Microbiota and neurodevelopmental windows: implications for brain disorders. Trends Mol Med. 2014 Sep; 20(9):509–18.
9) Grenham et al.: Brain-gut-microbe communication in health and disease. Front Physiol. 2011 Dec 7;2:94.

Hinterlassen Sie einen Kommentar