HocIns_No_9_Milchfett
Über mehrere Jahrzehnte galt Milchfett als ungesund. Heute weiss man, dass diese Einschätzung falsch war.

Der schlechte Ruf von Milchfett liegt den 50er-Jahren zugrunde. Damals zeigte eine grossangelegte Studie auf, dass ein Zusammenhang zwischen Herzinfarkten und gesättigten Fettsäuren besteht. Die Studienergebnisse lösten eine Anti-Fett-Theorie aus, die bis heute nachwirkt.

Besonders tierische Fette, somit auch Milchfett, gerieten wegen ihres hohen Gehalts an gesättigten Fettsäuren in die Kritik – mit Auswirkungen auf die Milchprodukte. Konsumenten wurde geraten, Butter durch pflanzliche Margarine zu ersetzen und fettarme Produkte zu wählen.

Fett beeinflusst jedoch die spezifischen Eigenschaften eines Produktes und wird daher oft durch Zucker ersetzt. Einige fettreduzierte Produkte müssen sogar stark verändert werden, damit sie ihrem natürlichen Pendant entsprechen. Der wohl bekannteste Vertreter ist Margarine, ein reines Industrieprodukt. Für ihre Herstellung muss das flüssige Öl verändert werden. Margarine ist somit nicht automatisch gesünder als Butter.

Milchfett – weltweit Teil der Lebensmittelpyramide

Inzwischen belegen neue Studien deutlich, dass gesättigte Fettsäuren per se nicht zu Herzinfarkt führen und fettarme Produkte oftmals die schlechtere Wahl darstellen. Milch und Milchprodukte enthalten neben gesättigten Fettsäuren auch ­kleine Mengen einfach- und mehrfach ungesät­tigte Fettsäuren. Ein weiterer Vorteil sind die natürlichen Inhaltsstoffe wie Proteine, wertvolle Vitamine sowie Kalzium.

Ein Quervergleich über alle Kontinente in 14 verschiedenen Ländern zeigt: Der Genuss von Milch und Milchprodukten spielt überall eine wichtige Rolle. Ob in Benin, China oder der Dominikanischen Republik – Milchfette sind in der Lebens­mittelpyramide stets enthalten.

Inzwischen haben aktuelle Studien den Ruf von Milchfett rehabilitiert. Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung darf auch Vollmilch, normalfette Milchprodukte und Butter beinhalten.

Hinterlassen Sie einen Kommentar