HocIns_No_9_Dairy-Ingredients-CowEin Joghurt zum Frühstück, etwas Milchschokolade zwischendurch und cremige Rahm-Nudeln zum Abendessen. Milch ist allgegenwärtig. Die Schweizer Produktions­stand­orte der HOCHDORF-Gruppe verarbeiten jeden Tag etwa 800'000 Liter Milch. Doch Milch ist nicht gleich Milch. Wie bei allem, bestimmt die Produktion die Qualität. Und wer produziert ­unsere leckere Milch? Unsere Schweizer Milchkühe!
 

Schweizer Milch – die Grundlage echter Qualitätsprodukte

Wir trinken sie frisch, verwenden sie zum Kochen und Backen oder essen sie tagtäglich weiterverarbeitet in Form verschiedener Milchprodukte. Milch ist für viele ein wichtiger Bestandteil der täglichen Ernährung. Doch was macht Schweizer Milch so besonders? Ein kleiner Einblick in das Leben von Milchkuh Fiona gibt Aufschluss.

Vom Kalb zur Milchkuh

Bauer Toni ist nervös, heute ist es wieder so weit. Seine Lieblingsmilchkuh Bella ist trächtig und wird jeden Moment ein süsses Kalb gebären. Der Name steht schon fest. Fiona soll die Kleine heissen. Ein traditioneller Schweizer Kuhname, der im Ranking der beliebtesten Kuhnamen ganz oben steht.(1) Fiona soll in die Fussstapfen ihrer Mutter Bella treten und künftig eine von Tonis Milchkühen werden. Zur Milchkuh wird Fiona nur, wenn sie selbst ein Kälbchen gebärt. Denn erst dann beginnt in ihrem Euter die Milchproduktion.

Schweizer Bauern stellen ihren Tieren qualitativ hochwertiges Futter zur Verfügung.

Mittlerweile sind 4 Jahre vergangen und Fiona wurde im Kreise von Tonis Milchkühen bestens aufgenommen. Frühmorgens, wenn der Mond noch scheint, bricht auf dem Bauernhof ein langer Tag an. Als frischgebackene Mutter ihres bereits zweiten Kalbes, weiss Fiona, wie der Hase läuft. Noch bevor Bauer Toni um 5.30 Uhr pünktlich den Stall betritt, stehen Fiona und ihre Kuhfreundinnen vor dem Melkstand bereit. Wie fast alle Schweizer Milchbauern arbeitet auch Toni mit einer Melkmaschine. Diese hat den Vorteil, dass die Milch behutsam aus den Eutern gesaugt wird, ähnlich wie ein Kalb dies beim Trinken tut. Der Melkvorgang dauert ca. 7 bis 8 Minuten. Danach bekommt jede Kuh eine ihrer Milchleistung entsprechende Menge Kraftfutter. Für Fiona gibt es heute etwas mehr als die durchschnittlichen 2 Kilogramm. Weil sie erst vor kurzem ein Kälbchen geboren hat, produzieren ihre Milchdrüsen im Euter besonders viel Milch.(2)

Wertvolle Inhaltsstoffe dank hochwertigem Futter

Milch besteht zu 88 Prozent aus Wasser. Die rest­lichen 12 Prozent setzen sich aus Milchzucker, Milchfett und Eiweiss zusammen. Zudem ist Milch reich an Vitaminen und enthält essenzielle Mineralstoffe wie Eisen, Jod oder Kalium. Milch ist mitunter die beste Kalziumquelle und sorgt für starke und gesunde Knochen. 20 Liter dieser wertvollen und nährstoffreichen Milch liefert eine Schweizer Milchkuh täglich. Das ist viel Arbeit! Damit Fiona diese Leistung erbringen kann, trinkt sie jeden Tag 50 bis 100 Liter Wasser. Nährstoffreich wird ihre Milch nur, wenn sie genügend Nährstoffe im Blut hat, was wiederum damit zu tun hat, was sie täglich frisst. Fressen – genau das richtige Stichwort.

Der morgendliche Gang auf die Weide steht an. Fiona und die anderen Milchkühe verbringen den Rest des Morgens gemeinsam auf der Weide. Die Haltung in Gruppen ist wichtig für ein gesundes ­Sozialverhalten der Tiere. Für den Weidegang stehen den Kühen schweizweit etwa 800'000 Hektaren Futterfläche
zur Verfügung, was ungefähr 800'000 Fussballfeldern entspricht. Das Weidefutter soll gehaltreich und gut verdaulich sein. Schweizer Bauern achten auf eine gute Mischung aus saftig-würzigen Gräsern, Klee und Kräutern und stellen ihren Tieren qualitativ hochwer­tiges Futter zur Verfügung – die Basis für beste Schweizer Milch.(3)

12.00 Uhr; für Fiona wird es Zeit, zurück in den Stall zu gehen. An ihrem Fressplatz erwartet sie Gras- und Maissilage zur freien Verfügung. Silage ist ein durch natürliche Milchsäuregärung haltbar gemachtes pflanzliches Futtermittel.(4) Der Mais liefert den ­Kühen wichtige Energie in Form von Stärke. Fiona wird in einem Laufstall gehalten und entscheidet selbst, wann und wie viel sie frisst. Im Moment ist ihr Hunger gestillt. Fiona macht es sich in dem mit Stroh eingestreuten Liegebereich gemütlich und beginnt ihre Nahrung wiederzukäuen. Kühe sind in der Lage, für uns Menschen unverdauliche Rohfasern wie Pflanzen zu verwerten. Damit erhalten wir Zugang zu Nährstoffen, die wir ohne die Vorarbeit der Kühe gar nicht aufnehmen könnten.

Tierhaltung als ausschlaggebender Faktor

Nur gesunde Kühe produzieren hochwertige Milch. Die Tierhaltung hat einen massgeblichen Einfluss
auf die Gesundheit der Tiere. Fiona hat Glück – denn die Schweiz verfügt über eines der strengsten Tier-
schutzgesetze der Welt.(5) Sowohl die Tierschutz­gesetzgebung als auch freiwillige Agrarprogramme sorgen in der Schweiz für das Wohl der Tiere. 84 Prozent aller Schweizer Milchkühe sind Teil des freiwilligen RAUS-Programms und erhalten damit regelmäs­sigen Auslauf im Freien. 48 Prozent aller Milchkühe leben in ­besonders freundlichen Stallhaltungssystemen (freiwilliges BTS-Programm). Im Vergleich mit Europa schneidet die Schweiz damit in Sachen Tierfreund­lichkeit mit Abstand am besten ab.(6)

Nachweisbare Qualität

HocIns_No_9_Zellzahl_DESchweizer Milch ist qualitativ hochwertig. Doch wie lässt sich das nachweisen? Alle vier Jahre werden die Milchproduzenten von einem kantonalen Milch­inspektor überprüft. Zudem wird bei jeder Milchabholung automatisch eine Milchprobe gezogen. In einem amtlichen Labor werden monatlich von zwei zufällig ausgewählte Proben nicht nur die Keimzahl, Zellzahl und der Gefrierpunkt gemessen, sondern die Milch wird auch auf Hemmstoffe (Bsp. Antibiotika) getestet.(7) Die Grenzwerte sind im Vergleich zu anderen Ländern eher tief, was sich eindeutig positiv auf die Qualität auswirkt.

Strenge Auflagen und Kontrollen unterstützen das Wohl der Tiere und sorgen dafür, dass nur Milch von bester Qualität weiterverarbeitet wird und bei uns auf dem Tisch landet.

Auch Fionas Milch wird regelmässig getestet. Während des Fressens, Rumliegens und Wiederkäuens hat sich in ihrem Euter bereits wieder eine beträcht­liche Menge Milch gebildet. Und so endet der Tag, wie er begonnen hat. Fiona und die anderen Milchkühe werden nochmals gemolken. Ihre Milch fliesst durch die Melkmaschine direkt in den Milchtank, wo sie auf 3 bis 4 C° gekühlt wird. Der Chauffeur des Tanklasters überprüft die Milch vor dem Transport auf Geruch und Aussehen. Zusätzlich wird im Tank automatisch eine Qualitätsprobe entnommen, welche vor dem Ablad mittels Schnelltest auf Hemmstoffe geprüft wird. So erhält HOCHDORF täglich frische Schweizer Milch, die sie zu qualitativ hochwertigem Milchpulver und weiteren Milchderivaten weiterverarbeitet.

Beste Schweizer Milch –
Ein Zusammenspiel vieler Faktoren

Gute Gesundheit, genügend Auslauf und reichhaltiges Futter sowie sauberes Wasser und frische Luft lassen Schweizer Milchkühe qualitativ hochwertige Milch produzieren. Strenge Auflagen und Kontrollen unterstützen das Wohl der Tiere und sorgen dafür, dass nur Milch von bester Qualität weiterverarbeitet wird und bei uns auf dem Tisch landet. Schweizer Bauern und allen 575'000 Fionas und Bellas sei Dank – zählt die Schweizer Milch zu einer der besten weltweit.


Inhaltsstoffe der Milch

Milch ist nicht nur lecker, sondern auch äusserst gesund. Folgende Ingredienzen sind in Milch enthalten(11):

  • Wasser: grosser Teil der Milch besteht aus Wasser
  • Milchzucker: Energielieferant, sichert Entwicklung der Darmbakterien, fördert Auf­nahme von Kalzium
  • Milchfett: konzentrierter Energielieferant, ­Träger wichtiger fettlöslicher Vitamine
  • Eiweiss: wichtigster Baustoff des Körpers
  • Vitamine: verschiedene Vitamine nachweisbar, Vitamin A für Sehkraft, Vitamin D für Knochenaufbau, Vitamin E für Zellschutz, Vitamin K für Blutgerinnung, Vitamin B2 für Stoffwechsel
  • Mineralstoffe: Magnesium, Phosphat, Jod, Zink, Kalium, Eisen, Mangan, Kobalt
  • Kalzium: sorgt für starke Knochen

Weitere Informationen

Quellen
1) www.swissmilk.ch/de/schweizer-milch/ueseri-milch/
2) LID Landwirtschaftlicher Informationsdienst,
Alles über die ­Schweizer Milch, Ausgabe Juli 2018
3) www.milch-umwelt.swissmilk.ch/issue/landwirtschaftliche-nutzflaeche/
4) www.spektrum.de/lexikon/biologie/silage/61535
5) https://milch-umwelt.swissmilk.ch/issue/tierwohl/
6) https://milch-umwelt.swissmilk.ch/issue/tierwohl/
7) www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/
lebensmittelsicherheit/verantwortlichkeiten/milchpruefung.html
8) www.zmp.ch/milchproduzenten/dienstleistungen/melkberatung/zellzahl/
9) www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/verantwortlichkeiten/milchpruefung.html
10) www.aphis.usda.gov/animal_health/nahms/dairy/downloads/dairy_monitoring/BTSCC_2016infosheet.pdf
11) www.landwirtschaft.ch/wissen/tiere/rindviehhaltung/milch/zusammensetzung/

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